In einem Taewkondo Dojang gibt es etliche Verhaltens- und Höflichkeitsregeln. Manche dieser Regeln werden Europäern anfangs etwas seltsam anmuten. Die Einhaltung der Regeln gehört jedoch zur charakterlichen Fortbildung eines(r) Taekwondoin. Zudem muß man sich vor Augen halten, daß im Taekwondo Techniken geübt werden, deren unachtsame Ausübung zu erheblichen Verletzungen des Partners führen könnten. Die Einhaltung der Regeln dient also auch dem Schutz des Partners sowie dem eigenen Schutz vor Verletzungen.
1. Erscheine rechtzeitig vor Beginn der Übungsstunde.
2. Verneige dich bei jedem Betreten und Verlassen des Dojang,
sowie vor jeder Partner Übung.
3. Wärme dich vor Übungsbeginn auf.
4. Trage immer einen sauberen, weißen Dobok.
5. Binde deinen Gürtel bevor Du den Dojang betrittst, löse Ihn erst,
wenn Du wieder in der Umkleide bist. Binde den Gürtel mit dem
korrekten Knoten.
6. Trage weder Schuhe, noch Uhren oder Schmuck während
des Unterrichts.
7. Achte auf ausreichende Körperpflege vor dem Unterricht.
Halte besonders die Finger- und Fuß-Nägel kurz. Wasche die Füße.
8. Halte den Dojang sauber. Eventuelle Blutflecken sind sofort
aufzuwischen (Infektionsgefahr).
9. Schließe und öffne die Fenster nicht ohne Erlaubnis der Lehrers.
10. Vermeide unnötiges Sprechen und Herumblödeln während
des Unterrichts.
11. Fragen sind vor oder nach dem Unterricht zu stellen; wer während
der Stunde mit dem Trainer diskutiert, zeigt keinen Respekt.
12. Verlasse den Raum während des Unterrichts nicht ohne Erlaubnis
des Lehrers.
13. Übe nie Freikampf ohne Erlaubnis des Lehrers.
14. Rauche niemals im Dojang. Nimm keine Speisen oder Getränke
zu Dir (auch Kaugummi).
15. Alle Schüler respektieren einander. Auseinandersetzungen über
Rasse, Religion und Politik sind unerwünscht. Im Taekwondo sind
wir alle eine große Familie.
16. Behandle Deinen Lehrer und jeden Partner mit Respekt.
Sei immer hilfsbereit und höflich.
Viele dieser Regeln sollten eigentlich auch im alltäglichen Leben eine Selbstverständlichkeit sein (Höflichkeit, Körperpflege etc.).
Die für Europäer am Anfang sicher unvertrauteste Regel ist das Verbeugen beim Betreten und Verlassen des Dojang, sowie vor den Partnerübungen. Die Verbeugung ist eine Respektsbekundung und hat jenachdem wann Sie ausgeführt wird, auch verschiedene symbolische Bedeutungen:
1. Beim Betreten und Verlassen des Dojang.
Mit der Verbeugung beim Betreten des Übungsraums bekundet
man, daß der Alltag jetzt sozusagen am Kleiderhaken im
Umkleideraum abgelegt wurde und man sich jetzt nur noch auf
Taekwondo konzentriert. Beim Verlassen des Dojang bekundet
man damit, daß die Taekwondo Übung jetzt beendet ist.
2. Zu Beginn und Ende der Übungsstunde.
Zu Beginn und Ende der Übungsstunde verbeugen sich die Schüler
vor dem Lehrer und der Lehrer vor den Schülern. Damit bekunden
die Schüler Ihren Respekt vor dem Lehrer und dessen fachlicher
Autorität und Person. Umgekehrt erweist der Lehrer den Schülern
ebenfalls Respekt.
3. Vor und nach einer Partnerübung.
Vor und nach jeder Partnerübung verbeugen sich die Partner
zueinander. Dies bedeutet, daß die Übenden sich gegenseitig
respektieren werden. Vor allem aber drückt der sich Verbeugende
damit aus, daß Er/Sie alle Aufmerksamtkeit in die Ausübung der
Technik legt, so daß der Partner nicht gefährdet wird.
4. Vor und nach einem Bruchtest.
Taekwondo ist zur Verteidigung gedacht und nicht zum Zerstören.
Da beim Bruchtest etwas zerstört werden soll (z. B.: ein Holzbrett),
fragt der Ausübende mit der Verbeugung gegenüber dem Lehrer
oder Prüfer um Erlaubnis nach, ausnahmsweise etwas zerstören
zu dürfen.